HMG Systems Engineering

Kooperation mit dem Universitätsklinikum Bonn

Therapieoptimierung durch die Pharmakogenetik

Das Universitätsklinikum Bonn will in der Patientenversorgung künftig stärker auf die Pharmakogenetik setzen – und damit den Einfluss genetischer Merkmale auf die Wirkung von Medikamenten betonen. Diese Idee verkörpert den Ansatz für eine personalisierte Medizin und individuelle Therapien. Um eine umfassende pharmakogenetische Analyse in den klinischen Workflow zu integrieren, gehen das Institut für Humangenetik des Universitätsklinikums Bonn und die HMG Systems Engineering GmbH (HMG) eine Partnerschaft ein. Ziel ist es, dem behandelnden Arzt klinisch relevante Informationen über pharmakologische und genetische Interaktionsrisiken zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise wird der Arzt in die Lage versetzt, die individuelle Arzneimitteltherapie für jeden Patienten zu optimieren.

Jeder Mensch verstoffwechselt Medikamente anders. Ähnlich wie die vielfältigen krankheitsbildenden Faktoren sind auch die Einflüsse auf die Wirkung und Verträglichkeit des verordneten Medikaments sehr vielschichtig. Neben dem Alter, dem Gewicht, den Lebens- und Ernährungsgewohnheiten und der Einnahme weiterer Medikamente wirken sich auch die genetischen Eigenschaften der Patienten auf den gewünschten Therapieeffekt aus. Unter Berücksichtigung ausgewählter Merkmale im Genom ermöglicht die Pharmakogenetik eine individuelle Optimierung der Medikation. So können patientenbezogene Risiken und Nebenwirkungen reduziert werden.

Die Entwicklung personalisierter Therapien macht große Fortschritte

“Die Partnerschaft ermöglicht es uns, die von der HMG entwickelte innovative Software und Datenbank zu nutzen und eine pharmakogenetische Diagnostik auf hohem Niveau einzuführen. Darüber hinaus wird in den kommenden Monaten ein Pilotprojekt für Patienten des Universitätsklinikums Bonn entwickelt. Unsere Vision ist es, dass die Patienten in unserer Klinik von den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der genetischen Medizin profitieren”, sagt Prof. Nöthen.
Newsbild_HMG_UKB

Die Zukunft der Medizintechnik ist die personalisierte Medizin

HMG hat die IT-Plattform PGxperts entwickelt, die klinisch relevante genetische Informationen des Patienten und deren Einflüsse auf den individuellen Arzneimittelstoffwechsel interpretiert. Die Software besteht aus der HMG-eigenen, von Experten kuratierten und ständig gepflegten pharmakogenetischen Datenbank. Sie bildet mit 173 genetischen Variationen den aktuellen Stand der Forschung ab und basiert auf aktuellen Erkenntnissen der Wissenschaft. Ergänzt wird die Datenbank durch einen Wechselwirkungs-Check, der die Wechselwirkungen von 40.000 Arzneimitteln und 60 Nahrungsmitteln und Getränken (Arzneimittel-Wirkstoff, Arzneimittel-Gen, Arzneimittel-Nahrungsmittel, Arzneimittel-Lebensstil) bewertet. Dies ermöglicht es den Ärzten, die Medikation des Patienten noch präziser, sicherer und effizienter zu optimieren.

“Wir sind davon überzeugt, dass diese Medizintechnik prospektiv für jeden Patienten das passende Medikament in der richtigen Dosis zum richtigen Zeitpunkt bereitstellen wird. Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit dem renommierten Institut für Humangenetik des Universitätsklinikums Bonn und Prof. Markus Nöthen. Gemeinsam gehen wir einen großen Schritt, um die pharmakogenetische Grundlagenforschung in die klinische Routine und die ärztliche Verordnung zu überführen”, sagt Herna Muñoz-Galeano, Gründerin und Geschäftsführerin der HMG Systems Engineering GmbH.

Mehr Informationen über das Institut für Humangenetik am Universitätsklinikum Bonn: https://www.humangenetics.uni-bonn.de/